Vergangene Sonderveranstaltungen
2020 - IL GATTOPARDO - DER LEOPARD
Begleitveranstaltung zum Lesemarathon am 6. März 2020 im NRW Literaturbüro e.V.(Gerhard-Hauptmann-Haus): Tommasi di Lampedusa „Il Gattopardo“
In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Italienischen-Gesellschaft e.V. / Società Italo-Tedesca e.V. – Dante Alighieri - Düsseldorf

IL GATTOPARDO (DER LEOPARD)
Schon bald nach seinem Erscheinen 1958 zählte Tomasi di Lampedusas „Il Gattopardo“, der von den gesellschaftlichen Umbrüchen des 19. Jahrhunderts berichtet, zur Weltliteratur. Bereits vier Jahre später,1962, hatte Luchino Visconti aus dem Romanstoff einen Film geschaffen, der fester Teil der Filmgeschichte ist. Er erzählt die Geschichte des Übergangs von der feudalen zur bürgerlichen Macht mit filmischen Mitteln; in Bildern von blühender Pracht und morbidem Glanz.
Der alternde Fürst Don Fabrizio, Principe di Salina (Burt Lancaster), sieht die Erosion der Macht der Adelsgeschlechter kommen und verweigert die Mitarbeit am neuen Königreich Italien. Gleichzeitig fördert er die Eheschließung seines Neffen Tancredi (Alain Delon) mit Angelica (Claudia Cardinale), der Tochter des Bürgermeisters. Visconti inszeniert das Zusammentreffen der alten und neuen Gesellschaft in einem großen Ball, dessen Choreographie unvergesslich ist.
Mit kritischer Sympathie folgt der Film der letzten Lebensphase des Fürsten. Legendär ist der Satz des Romans, mit dem Tancredi seinem Onkel den Wandel der Zeitenläufe erklärt: „Es muss sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.“
„Ein bewegendes historisches und gesellschaftliches Panoramabild von faszinierender Schönheit und analytischer Schärfe“ (Lexikon des Internationalen Films)
2019 - ORECCHIE, OHRENSAUSEN
Zu Gast In der Black Box: ALESSANDRO ARONADIO mit seinem Film ORECCHIE - OHRENSAUSEN
Das Schaffen von Alessandro Aronadio hat viele Seiten: Die Verdoppelung im Filmwerk von Cronenberg war das Abschlussthema im Psychologiestudium des 1975 in Rom geborenen Filmkünstlers. Seitdem arbeitet er als Fotograf und mit Preisen ausgezeichneter Schriftsteller, hauptsächlich aber als Regieassistent für zahlreiche Spiel-, Dokumentar- und Fernsehfilme. Seine eigenen Kurzfilme und Videoclips erhielten mehrfach Preise. In den bisherigen drei Spielfilmen tritt seine Virtuosität zu Tage: DUE VITE PER CASO erweitert auf den Spuren Kieslowskis und Tykwers die Auseinandersetzung mit dem Thema Zufall und in ORECCHIE erfindet er eine neue schwarz-weiße Bildsprache für das Genre Komödie. Sein dritter Film DIO C’È verpackt eine intellektuelle Auseinandersetzung mit den Weltreligionen in eine Commedia all’Italiana. Alle Filme behandeln Fragen der menschlichen Existenz, die mit visueller Phantasie, Tiefgang und Leichtigkeit erzählt werden.

ORECCHIE (OHRENSAUSEN)
In Schwarz-Weiss gedreht, behandelt diese Komödie beiläufig existenzielle Fragen in einer Aufeinanderfolge augenzwinkernder, skurriler und absurder Situationen. Eine strenge Fotografie und ein fast akademischer Bildaufbau schaffen dazu eine Ernsthaftigkeit vermittelnde Kontrastfolie.
Er wird morgens mit einem Pfeifen im Ohr wach ... und es den ganzen Film über nicht mehr los. Am Kühlschrank findet Er einen Zettel „Dein Freund Luigi ist tot.“ Wer aber ist dieser Luigi? Das ist der Start in einen tragikomischen Tag mit sadistischen Ärzten, aufdringlichen Nonnen, einem Hip-Hop-Star im abgefahrenen Ambiente, der Frage, wie Er seiner Verlobten ein Lächeln entlocken kann, und der Begegnung mit der Mutter, die mit einem „Performance“-Künstler ihren neuen Frühling durchlebt. Und da ist immer wieder dieser Luigi, an den er sich beim besten Willen nicht erinnern kann.
In Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Köln.
Mit freundlicher Unterstützung des Hotels Orangerie, Düsseldorf.
2018 - LA CICCIOLINA. GÖTTLICHE SKANDALNUDEL
Als Gast in der Black Box: Alessandro Melazzini mit seinem letzten Film LA CICCIOLINA. GÖTTLICHE SKANDALNUDEL
Alessandro Melazzini ist ein Künstler des Zeitgeschehens in Bild und Wort: Als gebürtiger Italiener mit Wohnsitz in Deutschland greift er als Dokumentarfilmer Themen beider Länder auf und arbeitet publizistisch für italienische und deutsche Tageszeitungen (u.a. Il Sole und Süddeutsche Zeitung). Er versteht sich als Mittler zwischen den Kulturen beider Ländern und sucht in Veranstaltungen den Kontakt mit dem Publikum. Bei diesem Besuch in Düsseldorf bringt er seinen letzten, für ARTE produzierten Film mit.

LA CICCIOLINA. GÖTTLICHE SKANDALNUDEL (LA CICCIOLINA. GÖTTLICHE SKANDALNUDEL)
Entlang der Biographie Ilona Stallers wird das Phänomen der von ihr verkörperten Pornostarikone Cicciolina beleuchtet. In Ungarn 1951 geboren ebnete eine Hochzeit ihren Weg nach Italien, wo sie sich in den 70er Jahren schnell zur Sex-Pop-Ikone entwickelte. Ihren Ruhm und ihren Ruf nutzte sie, um 1987 als Abgeordnete für die Partito Radicale ins Italienische Parlament einzuziehen. Das sorgte für ungeheures internatonales Aufsehen und veränderte den Umgang in der italienischen Politik. Dabei waren Cicciolinas Gesetzesinitiative nicht provokant, sondern eher konstruktiv (Tierschutz, Umweltschutz, Situation von Häftlingen u.ä.). Über einen geschäftlichen Kontakt lernte sie Jeff Koons kennen, den sie heiratete, mit ihm einen Sohn zeugte und ihn zu vom Kunstmarkt teuer bezahlten Kunstwerken inspirierte.. Nach dem Scheitern der nur kurzen Ehe und ihrem Abschied aus der Pornobranche ist sie international politisch tätig.
Zum Abschluss wirft der Film die Frage auf, ob Cicciolina durch die Fixierung des Wahlkampfs auf ihre Person und ihre Showtalente die Wahrnehmung der Politiker in der Öffentlichkeit so verändert hat, dass der Weg für den Entertainer und Medienexperten Berlusconi frei wurde.
Begrüßung: Joachim Manzin (Manzin – italienische Übersetzungen, Düsseldorf)
Moderation: Daniela Bacchini, Journalistin
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit:
Italia Altrove e.V. - Associazione Italiana Düsseldorf
Deutsch-Italienische Gesellschaft e.V. / Società Italo-Tedesca e.V. Dante Alighieri - Düsseldorf
2016 - WESTERN ALL’ITALIANA
Django, Sabata, Sartana. Jeder Kinogänger kennt die Filmfiguren des Italowestern, die an diese Blütezeit des italienischen Kinos erinnern. In den Werken von Quentin Tarantino, Robert Rodriguez oder John Woo wirkt diese Epoche der Filmgeschichte auch heute noch fort. Der italienische Filmclub spürt mit vier ausgewählten Filmen diesem Genre nach.

LA RESA DEI CONTI (DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE)
Der Kopfgeldjäger Corbett wird auf den vermeintlichen Mädchenmörder Cuchillo angesetzt. Als er diesen nach einigen Widrigkeiten findet, begreift er dessen Unschuld und beide suchen den wahren Täter. Die spannende Geschichte, beeindruckende Darsteller und die hervorragenden Landschaftsaufnahmen machen diesen Film zu einem der großen Klassiker des Genres. Der berühmte Soundtrack – von Quentin Tarantino 2009 in INGLORIOUS BASTERDS wiederverwendet – stammt von Ennio Morricone.

FACCIA A FACCIA (VON ANGESICHT ZU ANGESICHT)
Ein Duell der anderen Art: der vom Banditen Bennet als Geisel genommene Fletcher findet immer mehr Gefallen am kriminellen Leben, während der Verbrecher auf den rechten Weg zurück findet. FACCIA A FACCIA ist nach RESA DEI CONTI der zweite Teil von Sollimas Western-Trilogie und gilt als einer der tiefgründigsten Italo-Western. So wirft er u.a. Fragen zur Relativität moralischer Fragen im kriminellen Umfeld auf.

DJANGO (DJANGO)
In den Kampf zweier Banditenbanden mischt sich ein Fremder ein, der ein Maschinengewehr in einem Sarg hinter sich herzieht: Django. „Der eigentümlich konstruierte, überaus spannende und brutale Italowestern erwies sich als ein so überragender kommerzieller Erfolg, dass er eine wahre Django-Flut auslöste.“ (Filmdienst)

CIPOLLA COLT (ZWIEBEL-JACK RÄUMT AUF)
In dieser parodistischen Western-Komödie legt sich Franco Nero („Django“) als Zwiebelfarmer mit einem Ölmagnaten an, der ihm nach Land und Leben trachtet. Elemente der Commedia dell’arte und der Commedia all’italiana verbinden sich mit der Slapstick-Tradition. Der Film ironisiert die vorausgegangene Phase der Klamaukfilme des Genres
2015 - FRANCO MARESCO - BELLUSCONE – WARUM DIE ITALIENER BERLUSCONI LIEBEN
Die Veranstaltung ist Teil des öffentlichen Seminars "Die Neuverhandlung des Imaginären. Tendenzen des aktuellen italienischen Kinos" der Universität Heinrich Heine, das am 6. und 7. Juli 2015 im „Haus der Universität“ in Düsseldorf(Schadowplatz 14) stattfindet.
IL REGISTA SICILIANO FRANCO MARESCO OSPITE DELLA BLACK BOX (DER SIZILIANISCHE REGISSEUR FRANCO MARESCO IST ZU GAST IN DER BLACK BOX)
Buchvorstellung Sieglinde Borvitz CONTROCORRENTE – DIE KRUDEN VISIONEN VON CIPRÌ UND MARESCO.
Nach der These dieses Buches legen die beiden Regisseure die Mechanismen der medialen Gouvernementalität in Italien offen, indem sie einen semiotischen Konflikt befeuern, der die politische Aufteilung des Sinnlichen, also unsere Wahrnehmung, betrifft.
Anschließend Film: BELLUSCONE – WARUM DIE ITALIENER BERLUSCONI LIEBEN

BELLUSCONE. UNA STORIA SICILIANA (BELLUSCONE – WARUM DIE ITALIENER BERLUSCONI LIEBEN)
Es sind Marescos schräge Protagonisten, die Berlusconi, in Sizilien nur „Belluscone“ genannt, seine Stimmen sichern. Die Straßen Palermos erscheinen in den Bildern Marescos als mafiöse Parallelwelt, in der eine Hand die andere wäscht – und aus der es kein Entrinnen gibt. Maresco macht in erschreckender Weise deutlich, wie das System der Mafia im Kleinen funktioniert.
2015 - LAURA GARAVINI - EIN RUHIGES LEBEN

INCONTRO CON LAURA GARAVINI (TREFFEN MIT LAURA GARAVINI)
Zur Person:
Laura Garavini wurde am 23. Juli 1966 in Vignola (MO) geboren und lebt seit 1989 in Deutschland und Italien. 2007 gründete sie mit prominenten italienischen Gastronomen in Berlin die Initiative „Mafia? Nein danke!“. 2008 wurde sie als Vertreterin der Auslandsitaliener in die italienische Abgeordnetenkammer gewählt und war vom November 2008 bis März 2013 Fraktionsvorsitzende des Partito Democratico im Antimafia-Ausschuss des italienischen Parlaments. 2013 kandidierte sie erneut erfolgreich im Wahlkreis Europa. und wurde im März 2014 zur Vorsitzenden der „Kommission zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität auf europäischer und internationaler Ebene” ernannt. Gegenwärtig ist sie auch Vorsitzende der deutsch-italienischen Parlamentariergruppe.
Eine Sonderveranstaltung des Italienischen Filmclubs in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft e.V. Dante Alighieri.
Anschließend wird der Film "Ein ruhiges Leben" (siehe unten) gezeigt.

UNA VITA TRANQUILLA (EIN RUHIGES LEBEN)
Ein Aspekt des deutsch-italienischen Verhältnisses im alltäglichen Leben einer Familie: Ein ausgestiegener Mafioso hat in Deutschland eine Familie gegründet und ein Restaurant eröffnet. Doch dann taucht sein erster Sohn aus Italien auf und seine neue Welt gerät aus den Fugen.
2015 - DIE ITALIENISCHE ART. DIE GESCHICHTE EINES GROSSEN ITALIENISCHEN ORCHESTERS.

IL CARATTERE ITALIANO. LA STORIA DI UNA GRANDE ORCHESTRA ITALIANA. (DIE ITALIENISCHE ART. DIE GESCHICHTE EINES GROSSEN ITALIENISCHEN ORCHESTERS.)
Das Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia spielt am 3.3.2015 in der Tonhalle Düsseldorf. Zur Einstimmung zeigen wir diesen Dokumentarfilm über die Geschichte des Orchesters, dessen Mitglieder und ihre Musik.
Mit aktuellen Aufnahmen und Archivschätzen wird ein Porträt des Orchesters gezeichnet. Der Film lässt den Zuschauer miterleben, wie eine Aufführung entsteht. Er lernt die Musiker und ihre Musik kennen, fiebert mit ihnen der Aufführung entgegen und erlebt die Erleichterung und Freude nach dem Schlussapplaus.
Die italienische Art: ein Film über Musik, ein Film in der Musik.
Eine Sonderveranstaltung des Italienischen Filmclubs in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft e.V. – Dante Alighieri (www.italien-freunde-dus.de).
Nach der Vorführung kann bei einem Umtrunk über den Film diskutiert werden, den die beiden organisierenden Veranstalter anbieten.
2014 - LA MEGLIO GIOVENTÙ - Sonderveranstaltung
10 Jahre „Italienischer Filmclub“ in der Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf: wenn das kein Grund zum Feiern ist!
Als alles begann, wurde den Initiatoren Marisa und Joachim Manzin prophezeit: „Das haltet Ihr keine drei Jahre durch!“ Manchmal helfen schlechte Vorhersagen, um das Gegenteil zu bewirken. Und so schauen wir in unserem regelmäßigen Programm zurück auf die Höhepunkte der letzten 10 Jahre (siehe Rubrik: Programm).
Feiern aber wollen wir dieses Jubiläum an einem Wochenende mit einem monumentalen, sechstündigen Film der neueren Zeit, der nichts geringeres versucht, als 40 Jahre Zeitgeschichte Italiens zu erzählen, von der Aufbruchzeit der 60er Jahre bis zur Stagnation im Produktionsjahr des Films 2003.
Eine Pause mit spanisch inspiriertem Meeresfrüchterisotto, sowie Wein, alkoholfreien Getränken u.a. (gesponsert von „Manzin, italienische Übersetzungen“) ermöglicht ein Atemholen, Füßevertreten und interessante Gespräche.
Die Karten kosten 13,00 € (ermäßigt 11,00 € / mit Black-Box-Pass 8,00 €) und beinhalten ein spanisch inspiriertes Meeresfrüchterisotto sowie Wein, alkoholfreie Getränken u.a. (gesponsert von „Manzin, italienische Übersetzungen“)
Anmeldung ist erforderlich!
Tel.: 0211.8993715 / florian.deterding@duesseldorf.de
Italienischer-Filmclub@manzin.de

LA MEGLIO GIOVENTÙ (DIE BESTEN JAHRE)
Zeitgeschichte in persönlichen, vernetzten Biografien zu erzählen, hat Reitz mit seinem HEIMAT-Projekt in Deutschland unternommen. Einem ähnlichen Konzept folgt Marco Tullio Giordana in Italien: Ausgehend von der Aufbruchzeit und Solidarität der 1960er Jahre verfolgt er die Mitglieder der Familie Carati in Rom und beschreibt deren Weg über mehr als 40 Jahre. In dieser Zeit trifft jedes Familienmitglied eigene Lebensentscheidungen, die stark von der politischen Entwicklung beeinflusst sind. So entsteht ein historisches Bild der italienischen Gesellschaft in ihren Widersprüchen als unterhaltsames, spannendes, dramaturgisch dicht inszeniertes und mit über 20 nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnetes Filmkunstwerk.
„Es sagt sich so leicht, man habe im Kino nicht bloß einen Film gesehen, sondern eine Erfahrung gemacht. Diesmal ist es wahr.“ (FAZ)
2012 - Benvenuti

PUCCINI E LA FANCIULLA (PUCCINI E LA FANCIULLA)
2011 - 1. Quartal 2011 Pasolini Retrospektive
Im 1. Quartal 2011 haben wir eine Pasolini-Retrospektive gezeigt.
Hier finden Sie die PDF-Datei
2010 - I mostri
Deutschlandpremiere der deutsch untertitelten Filme.

I mostri (Die Monster)

Chora
Mit seinem vielfach prämierten Kurzfilm thematisiert der Regisseur Lorenzo Adorisio das ambivalente Verhältnis vieler Migranten zu ihrer Heimat infolge der italienischen Binnenmigration und trifft damit den Nerv der Zeit.
In Anwesenheit des Regisseurs Lorenzo Adorisio.
2010 - Giuseppe Ferrara
Im Rahmen einer öffentlichen Seminar-Veranstaltung der Heinrich-Heine-Universität ist der in Italien für seine politischen Filme berühmte Regisseur Giuseppe Ferrara (IL CASO ALDO MORO, GIOVANNI FALCONE) Gast einer Sonderveranstaltung des Italienischen Filmclubs in der Black Box.
Soziales, politisches und künstlerisches Engagement begleitet das Leben Ferraras fast seit seiner Geburt 1932 in Castelfiorentino bei Florenz. Schon in der Schule fiel er durch seinen auf Widerstands gebürsteten Charakter auf, so dass er seine Abschlussprüfung außerhalb der Schule ablegen musste. Diese durch konstruktiven Widerstand geprägte Lebenshaltung begleitete und begleitet sein gesamtes Lebenswerk. Damit ist er ein typischer Vertreter des künstlerisch-kulturellen italienischen Universalintellektuellen seiner Generation.
In Italien berühmt wurde er insbesondere in den 80er Jahren durch Filme, in denen er in dokumentarischer Art politische Ereignisse rekonstruierte, die Italien in ihren Grundfesten erschütterten.
Von der italienischen Öffentlichkeit wenig stark wahrgenommen setzt er sich für die Ausbildung junger Filmkünstler ein und gestaltet Sendungen und Bücher zu Filmthemen.
Auch seine letzten Filme reflektieren die dunkle Seite der italienischen Geschichte: die Bedeutung der Mafiafrauen, den Calvi-Skandal und die zweifelhafte Rolle der Brigate Rosse.
Leider sind die Filme Ferraras in Deutschland kaum im Kino gelaufen – deutsch untertitelte Originalfassungen sind nicht verfügbar. Daher danken wir dem Fernsehsender arte, dass er eine deutsche Synchronfassung für diese Seminarveranstaltung des Universität Düsseldorf zur Verfügung gestellt hat.
Das Publikumsgespräch moderiert Bernhard Pfletschinger, der sich als Radioautor und Dokumentarfilmer ausgiebig mit dem politischen und sozialen Fragen Italiens beschäftigt hat
Die Beteiligung an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine Reservierung unter (0211) 899 – 2232 wird empfohlen.
Veranstaltungsort:
Black Box - Kino im Filmmuseum
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf

CENTO GIORNI A PALERMO (Die 100 Tage von Palermo )
2004 - Casomai
Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs und eines Darstellers

CASOMAI (Trauen wir uns?!)
Der Wunsch eines Paares und die unkonventionellen Ideen eines Priesters sind Gegenstand eines der ungewöhnlichsten Hochzeitsfilme der Filmgeschichte.
Tommaso und Stefania wollen heiraten. Aber sind sie für ihr zukünftiges Glück wirklich allein verantwortlich? Der Priester Don Livio hat da so seine Zweifel. Wie ein moderner Don Camillo inszeniert er eine Hochzeit, die allen Erwartungen widerspricht und sich mehr um die Gäste als das Paar zu kümmern scheint. Denn sind nicht sie es, die für das Gelingen oder Scheitern dieser zukünftigen Ehe verantwortlich sind?
Bei allen geistreichen und humoristischen Wendungen, die dieser Film im Verlauf immer wieder nimmt, behandelt er mit Leichtigkeit ein existenzielles Thema unserer modernen Zeit: Beziehungsfähigkeit, Verantwortung für sich und den anderen und das Wahrnehmen der leisen Töne in einer immer „lauter“ werdenden Welt.
2007 - Libera terra
Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Frank Wittlinger, anschließend Premierenfeier im Studio des Filmmuseums.

LIBERA TERRA (LIBERA TERRA)
Corleone – der Ort, von dem aus der Boss der Bosse Bernardo Provenzano bis zur Verhaftung am 11. April 2006 vierzig Jahre lang seine Fäden spinnen konnte.
Corleone – heute ein Ort, der mit seinen Nachbargemeinden die gegen die Mafia gerichtete Landwirtschaftskooperative "Placido Rizzotto - Libera terra" umgibt.
Vor 10 Jahren hatte der Turiner Geistliche, Don Luigi Ciotti, die Idee, eine Kooperative zu initiieren, um die konfiszierten Mafia-Gutshöfe wieder ihrem ursprünglichen landwirtschaftlichen Nutzen zuzuführen. Dank des Engagements vieler Gruppen konnte vor 5 Jahren dieses Projekt verwirklicht werden und wird nach anfänglichen Schwierigkeiten heute von den Bewohnern akzeptiert und italienweit unterstützt. Die Mitglieder der Kooperative ließen sich weder durch massive Behinderungen noch durch Warnungen (zerstörte Saat, erhängter Hund auf dem Feld u.ä.) entmutigen.
Der Film stellt die Kooperative und die Situation kurz nach der Verhaftung Provenzanos dar, lässt deren Mitglieder, die Bewohner und die Antimafiaaktivisten zu Wort kommen und zeigt dabei eine Mafia, die zwar im Film nicht erscheint, aber allgegenwärtig ist.
2005 - Mario Adorf
Viele der italienischen Filme, in denen Mario Adorf mitgespielt hat, sind in Deutschland nur in der Synchronfassung und häufig nur im Fernsehen gezeigt worden. Daher sind nur wenige italienische Originalfassungen mit deutschen Untertiteln hergestellt worden.
Um so mehr freuen wir uns, Ihnen die folgenden beiden Filme zeigen zu können

FRANCESCO (FRANZISKUS)
Mario Adorf spielt eine Nebenrolle als Kardinal Ugolino Di Segni.

MILANO CALIBRO 9 (MILANO KALIBER 9)
Ein modern fotografierter Film mit einer spannenden Filmmusik von Oscar-Preisträger Luis Enríquez Bacalov ("Der Postmann", "Das erste Evangelium Matthäus").
Wir zeigen die vollständige Originalfassung. Die deutsche Synchronfassung wurde seinerzeit stark gekürzt.
2004 - Kinderfilm
Anläßlich des Festes zum „Tag der Republik“ zeigt das Filmmuseum Düsseldorfs, die BLACK BOX, das Kino im Filmmuseum mit Unterstützung durch Manzin italienische Übersetzungen einen:
Zeichentrickfilm für Kinder
La Gabbianella e il Gatto

LA GABBIANELLA E IL GATTO
2004 - Con gli occhi
Unter Federführung des italienischen Kulturinstituts, Köln und in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Filmclub, der Black Box, dem Filmmuseum und mit Unterstützung von Manzin, ital. Übersetzungen, wurde eine Sonderreihe mit italienischen Filmen organisiert:
CON GLI OCCHI DI LEI
Sechs italienische Regisseurinnen erzählen
Gibt es einen spezifischen weiblichen Blick auf das heutige Italien? Eine Reihe mit acht Filmen von sechs Regisseurinnen will versuchen, diese Frage zu beantworten.