Vergangene Sonderveranstaltungen

Dokumentation „in Form eines Appells an die UNESCO“ über die bedrohten historischen Bauten in der jemenitischen Hauptstadt Sana‘a, die der Drehort für eine aus der endgültigen Fassung von IL DECAMERON herausgeschnittenen Sequenz war.

Mit: Pier Paolo Pasolini
Ein Reisetagebuch, die Schilderung des Versuchs, einen Film nach einer Legende aus der indischen Mythenwelt zu drehen: die Geschichte eines Maharadschas, der seinen Körper den vom Hungertod bedrohten Tigerjungen hingibt. Pasolini interviewt repräsentative Personen aus den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen.

Darsteller: Ninetto Davoli, Franco Citti, Franco Merli, Tessa Bouché, Ines Pellegrini, Margaret Clementi, Luigina Rocchi, Alberto Argentino, Francesco Paolo Governale, Salvatore Sapienza, Franca Sciutto
Von den drei Filmen der „Trilogie des Lebens“ ist dies der gelungenste. Der Reigen erotischer Abenteuer gipfelt immer wieder in Nacktheiten und Geschlechtlichkeiten, die wirklich ahnen lassen, was Pasolini als Ausdruck einer „Freude des Lebens“ vorgeschwebt haben mag.

Darsteller: Hugh Griffith, Laura Betti, Ninetto Davoli, Franco Citti, Josephine Chaplin, Alan Webb, Pier Paolo Pasolini, Vernon Dobtcheff, Adrian Street, Michael Balfour, Jenny Runacre, Tom Baker
Das ist sozusagen der zweite Teil von Pasolinis Verfilmung der deftigsten Geschichten mittelalterlicher Weltliteratur. Wieder die gleiche Saftigkeit wie in seinem Film DECAMERON. Pasolini malt das mit viel Geschmack am derben Ungeschmack aus.

Darsteller: Franco Citti, Ninetto Davoli, Jovan Jovanović, Angela Luce, Pier Paolo Pasolini, Giuseppe Zigaina, Vincenzo Amato, Guido Alberti, Giacomo Rizzo, Monique van Vooren, Elisabetta Genovese, Silvana Mangano
Leute, die der Allegorie fernstehen, so heißt es, haben diesmal sein Interesse gefesselt, haben seine Aufmerksamkeit auf die temperamentgeladene süditalienische Ursprünglichkeit gelenkt, die er in furioser Komödiantik sich austoben lässt.

Darsteller: Maria Callas, Massimo GIrotti, Laurent Terzeiff, Giuseppe Gentile, ;argareth Clémenti, Gerard Weiss, Sergio Tramonti, Luigi Barbini, Anna Maria Chio
Pasolinis Absicht ist klar: keinen weiteren Klassiker aus dem Geist humanistischer Verlogenheit zu inszenieren, sondern ein ethnologisches Drama der Kulturkonfrontation.

Darsteller: Pierre Clémenti, Jean-Pierre Léaud, Alberto Lionello, Ugo Tognazzi, Marco Ferreri, Anne Wiazemsk<, Ninetto Davoli
Eine Attacke auf unsere Konsumgesellschaft in abgründigen Gleichnissen: Pasolini entwickelt eine für ihn neue, fratzenhafte Komik, über deren Giftigkeit einem das Lachen vergeht.

Darsteller: Pier Paolo Pasolini, Gato Barbieri, Marcelli Melis
Der Versuch einer Transposition der ORESTIE des Aischylos in das moderne Afrika. Auf der Suche nach möglichen Drehorten und Figuren führt Pasolini ein filmisches Notizbuch.

Darsteller: Totò, Ninetto Davoli, Femi Benussi, Umberto Bevilacqua, Renato Capogna, Alfredo Leggi, Renato Montalbano, Flaminia Siciliano, Giovanni Tarallo, Vittorio Vittori, Domenico Modugno, Gabriele Baldini
Vater und Sohn sind unterwegs. Wohin, bleibt unklar. Sie werden begleitet von einem sprechenden Raben, der ihnen die Welt erklärt, der doziert, bis sie ihn kurzerhand verspeisen und alleine weiterziehen. Der Stil der Inszenierung und Montage ist ein Kompendium filmsprachlicher Möglichkeiten.

Darsteller: Enrique Irazoqui, Margherita Caruso, Susanna Pasolini, Marcello Morante, Rossana di Rocco, Mario Socrate, Alessandro Chierici
Pasolini filmt das Matthäus-Evangelium als gälte es, einen neorealistischen Film über den Mezzogiorno zu drehen. Er unterschlägt weder den sozial-revolutionären noch den religiösen Gehalt des Evangeliums.

Mit: Pier Paolo Pasolini, Adrea Carraro
Damit er historische Orte für den Film Das erste Evangelium - Matthäus rekonstruieren kann, reiste Pasolini nach Israel, um die notwendigen Untersuchungen anzustellen. Dies ist ein Rechenschaftsbericht, geschrieben mit der Kamera.

Stimmen: Giorgio Bassani, Renato Guttuso
Ein Montagefilm mit der Wut oder dem Zorn Pasolinis. Einem Zorn gegen die bürgerliche Welt, Barbarei und Intoleranz, gegen Vorurteile und Banalität. Ein außerordentliches Dokument, das implizit ein weiteres Mal die Autonomie der Schöpfung, der Poesie, der Kultur bewies.

Darsteller: Orson Wells, Mario Cipriani, Laura Betti, Edmonda Aldini, Vittorio La Paglia, Maria Bernardini
La RICOTTA ist eine Episode des Films RoGoPaG, dessen andere Episoden von Roberto Rossellini, Jean-Luc Godard und Ugo Gregoretti gedreht worden sind. Pasolini hat ein Ensemble von Figuren versammelt, die es ihm erlaubt, auf engstem Raum ein Universum satirischer Kritik, sarkastischen Humors und ästhetisch-politischer Definition zu entwickeln

Darsteller: Franco Citti, Franca Pasut, Silvana Corsini, Adele Cmbria, Paola Guidi, Adriana Asti
Mit ACCATONE beschreibt Pasolini die Welt erstmals mit und in der Sprache des Films. Dabei verwandelt er die Episodenstruktur des Neorealismus in die hermetische Geschlossenheit der Tragödie. Die Fabel des kleinen römischen Zuhälters Accatone wird als Passionsgeschichte mit den Mitteln des Kinos der Poesie erzählt.
Zu Gast beim italienischen Filmclub: Giuseppe Ferrara
Im Rahmen einer öffentlichen Seminar-Veranstaltung der Heinrich-Heine-Universität ist der in Italien für seine politischen Filme berühmte Regisseur Giuseppe Ferrara (IL CASO ALDO MORO, GIOVANNI FALCONE) Gast einer Sonderveranstaltung des Italienischen Filmclubs in der Black Box. Soziales, politisches und künstlerisches Engagement begleitet das Leben Ferraras fast seit seiner Geburt 1932 in Castelfiorentino bei Florenz. Schon in der Schule fiel er durch seinen auf Widerstands gebürsteten Charakter auf, so dass er seine Abschlussprüfung außerhalb der Schule ablegen musste. Diese durch konstruktiven Widerstand geprägte Lebenshaltung begleitete und begleitet sein gesamtes Lebenswerk. Damit ist er ein typischer Vertreter des künstlerisch-kulturellen italienischen Universalintellektuellen seiner Generation. In Italien berühmt wurde er insbesondere in den 80er Jahren durch Filme, in denen er in dokumentarischer Art politische Ereignisse rekonstruierte, die Italien in ihren Grundfesten erschütterten. Von der italienischen Öffentlichkeit wenig stark wahrgenommen setzt er sich für die Ausbildung junger Filmkünstler ein und gestaltet Sendungen und Bücher zu Filmthemen. Auch seine letzten Filme reflektieren die dunkle Seite der italienischen Geschichte: die Bedeutung der Mafiafrauen, den Calvi-Skandal und die zweifelhafte Rolle der Brigate Rosse.

Darsteller: Lino Ventura, Giuliana de Sio, Liino Troisi, Stafano Saffa
Der Film beschreibt das Bemühen des Generals Dalla Chiesa (LinoVentura), der trotz seiner Verdienste im Kampf gegen die Brigate Rosse von den Politikern in das Amt des Polizeichefs von Palermo gedrängt wird. Als dem Staat verpflichteter und in die Institutionen vertrauender Staatsbeamter nimmt er diese ihm ursprünglich fremde Rolle als Mafiaermittler an, muss aber im Laufe seiner mit Energie vorangetriebenen Ermittlungen feststellen, dass er immer mehr zwischen die Mühlräder verschiedener Interessen gerät und schließlich jeglichen Rückhalt zu verlieren droht.

Arte-Vorpremiere in Anwesenheit des Regisseurs und weiteren Gästen
Die eine Mafia gibt es nicht – zu unterschiedliche sind die mafiösen Strukturen der kampanischen „Camorra“, der kalabresischen „`Ndrangheta“, sowie der sizilianischen „Cosa Nostra“ und ihrer jeweiligen Geschichte. Bernd Pfletschinger hat sich auf die Suche nach den Wurzeln und der Entwicklung der einzelnen Organisationen gemacht und zeigt, wie tief deren Organisation in der Geschichte Italiens und ihrer Bevölkerung verankert ist. Doch sind diekriminellen Machenschaften nicht auf Italien begrenzt, sondern internationalisieren sich zunehmend und werden damit zur Bedrohung für die Demokratien der Welt. In diesem Film kommen Historiker, Strafrichter und Angehörige von Opfern mit ihren Einsichten und Erinnerungen zu Wort und versuchen den unaufhaltsame Aufstieg und die fast grenzenlose Macht der Mafien zu erklären. Bernhard Pfletschinger wird seinen Film vorstellen und mit weiteren Gästen mit dem Publikum sprechen. Mit einem Umtrunk im Foyer wird er Abend ausklingen.
Weltpremiere
Veranstaltungstermin in Anwesenheit des Regisseurs Frank Wittlinger: 23. Juni 2007 - 19.30 Uhr. Anschließend Premierenfeier im Studio des Filmmuseums.

Corleone – der Name steht spätestens seit Hollywood sich des Themas annahm für Mafia und Mafiaverbrechen. Corleone – der Ort, von dem aus der Boss der Bosse Bernardo Provenzano bis zur Verhaftung am 11. April 2006 vierzig Jahre lang seine Fäden spinnen konnte. Corleone – heute ein Ort, der mit seinen Nachbargemeinden die gegen die Mafia gerichtete Landwirtschaftskooperative „Placido Rizzotto - Libera Terra“ umgibt. Vor 10 Jahren hatte der Turiner Geistliche, Don Luigi Ciotti, die Idee, eine Kooperative zu initiieren, um die konfiszierten Mafia-Gutshöfe wieder ihrem ursprünglichen landwirtschaftlichen Nutzen zuzuführen. Dank des Engagements vieler Gruppen konnte vor 5 Jahren dieses Projekt verwirklicht werden und wird nach anfänglichen Schwierigkeiten heute von den Bewohnern akzeptiert und italienweit unterstützt. Die Mitglieder der Kooperative ließen sich weder durch massive Behinderungen noch durch Warnungen (zerstörte Saat, erhängter Hund auf dem Feld u.ä.) entmutigen. Der Film stellt die Kooperative und die Situation kurz nach der Verhaftung Provenzanos dar, lässt deren Mitglieder, die Bewohner und die Antimafiaaktivisten zu Wort kommen und zeigt dabei eine Mafia, die zwar im Film nicht erscheint, aber allgegenwärtig ist.
Viele der italienischen Filme, in denen Mario Adorf mitgespielt hat, sind in Deutschland nur in der Synchronfassung und häufig nur im Fernsehen gezeigt worden. Daher sind nur wenige italienische Originalfassungen mit deutschen Untertiteln hergestellt worden.Um so mehr freuen wir uns, Ihnen die folgenden beiden Filme anläßlich der Mario-Adolf-Ausstellung im Filmmuseum Düsseldorf zeigen zu können.

Werkschau: Mario Adolf
Darsteller: Gastone Moschin, Barbara Bouchet, Mario Adorf, Frank Wolff, Luigi Pistilli, Ivo Garrani, Philippe Leroy, Lionel Stander
Einer der bedeutensten „Poliziotti“-Filme: Ugo Piazza hat eine dreijährige Haftstrafe beendet. Der „Amerikaner“ glaubt, er habe ihm 300.000 Dollar unterschlagen und setzt den skrupellosen Schläger Rocco Musco (Mario Adorf) auf ihn an. Aber nicht nur er ist hinter dem Geld her... Und so schlägt die Handlung immer wieder unerwartete Kapriolen.Ein modern fotografierter Film mit einer spannenden Filmmusik von Oscar-Preisträger Luis Enríquez Bacalov ("Der Postmann", "Das erste Evangelium Matthäus").Wir zeigen die vollständige Originalfassung. Die deutsche Synchronfassung wurde seinerzeit stark gekürzt.

Werkschau: Mario Adolf
Darsteller: Mickey Rourke, Helena Bonham Carter, Andréa Ferrèol, Nikolaus Dutsch, Peter Berling, Mario Adorf
Der Film erzählt die Geschichte des heiligen Franz von Assisi, des Gründers des Franziskaner-Ordens. Als Francesco Bernadone 1182 geboren verließ er unverstanden das wohlhabende Elternhaus und begab sich unter die Armen und Kranken, um mit ihnen zu leben. Lange ringt er um die Anerkennung seiner Bewegung durch den Vatikan. Nachdem er diese erhalten hat, verzweifelt er am Wunsch seiner Anhänger nach „Regeln“ und zieht auf der Suche nach Erleuchtung in die Wälder.Mario Adorf spielt eine Nebenrolle als Kardinal Ugolino Di Segni.
Sechs italienische Regisseurinnen erzählen
Gibt es einen spezifischen weiblichen Blick auf das heutige Italien? Eine Reihe mit acht Filmen von sechs Regisseurinen will versuchen, diese Frage zu beantworten. Als besondere Attraktion wird die Regisseurin Wilma Labate ihren letzten Film vorstellen.
Die vom italienischen Kulturinstitut Köln konzipierte Reihe kann durch die Zusammenarbeit mit dem Italienischen Filmclub, der Black Box, dem Filmmuseum in Düsseldorf und mit Unterstützung von Manzin, italienische Übersetzungen, auch in Düsseldorf gezeigt werden.

Darsteller: Stefano Accorsi, Claudio Amendola, Francesca Neri
Braccio, ein politischer Gefangener, wird von einer Sonderhaftanstalt auf Sizilien nach Mailand überführt. Sein anfängliches Misstrauen gegenüber dem Carabiniere, der ihn begleitet und menschlich behandelt, schwindet im Verlauf der Reise.

Darsteller: Andrea Di Stefano, Donatella Finocchiaro, Mario Pupella
Angela ist in Ballarò, dem Markt-Viertel Palermos aufgewachsen. Mit zwanzig heiratet sie Saro. Das junge Pärchen schlägt sich mit Drogenhandel und schnellen Geschäften durch. Als sie Masino begegnet, der zum rechten Arm ihres Mannes wird, beginnt sie mit ihm eine leidenschaftliche Affäre.