
Darsteller: Aldo Fabrizi, Anna Magnani, Marcello Pagliero, Vito Annichiarico, Harry Feist, Giovanna Galletti, Nando Bruno
Anhand miteinander verbundener Episoden erzählt Rosselini das Schicksal einer Frau aus dem Volk, eines Priesters und eines kommunistischen Ingenieurs während der deutschen Besatzung Roms 1943-44. Der Film basiert auf tatsächlichen Ereignissen, die in einem dokumentarischen Stil verfilmt wurden und Opfer und Leid der Bevölkerung unter der Besatzung zeigen.

Darsteller: Leonard Whiting, Olivia Hussey, John McEnery, Milo O'Shea, Pat Heywood, Robert Stephens, Michael York, Bruce Robinson
Zeffirellis legendäre Verfilmung des Shakespearedramas hat auch heute nichts an Faszinität verloren. Zeffirelli hat für die Rollen von Romeo und Julia den 17jährigen Leonard Whiting und die 15jährige Olivia Hussey gewählt, beide damals vollkommen unbekannt, um der Vorlagegerecht zu werden. Auch in Kostümen und Schauplätzen suchte er die Nähe zum Original. Herausgekommen ist eine schauprächtige Bildkomposition mit einer schauspielerischen Darstellung, die den Menschen in seinen tragischen Verstrickungen zeigt. Auch wenn man das Ende kennt: Man wünscht den beiden jungen Menschen, dass es anders ausgehen möge. (4 Oscar-Nominierungen, 7 BAFTA Award-Nominierungen, 5 Golden-Globe-Nominierungen, davon 3 mit Auszeichnung, 5 SilverRibbon-Auszeichnungen, 1 National Board of Review, 2 Laurel Awards).

Darsteller: Gian Maria Volonté, Riccardo Cucciolla, Cyril Cusack, Rosana Fratello, Geoffrey Keen, Milo O'Shea, William Prince, Claude Mann
Boston 1920: zwei italienische Einwanderer, Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti, werden unberechtigter Weise des Raubmordes beschuldigt. Obwohl die Verteidigung ihre Unschuld nachweisen kann, werden beide zum Tode verurteilt. Starben Sie für ihre politische Überzeugung? Beide waren bekennende Anarchisten.

Darsteller: Paolo Bonacelli, Giorgio Cataldi, Umberto Paolo Quintavalle, Aldo Valletti, Hélène Surgére, Caterina Boratto, Elsa De Giorgi
Pasolini wohl umstrittenstes Werk. Indem er eine Gruppe Großbürger im letzten faschistischen Refugium der Mussolini-Herrschaft, der Republik von Salò, eine sadistische Orgie voller Terror veranstalten lässt, wollte er auf die sexuell-autoritären Grundlagen faschistischer Strukturenverweisen: Junge Menschen werden zusammengetrieben und als Lust- und Folterobjekte pervers zu Tode gequält, während sich die Folterer amüsieren und als Anhänger des feinen Genusses gebären. Schliengensief griff den Stoff für seinen Film DIE 120 TAGE VON BOTTROP auf, der in der Retrospektive des Käutnerpreisträgers läuft.

Darsteller: Pietro Cammarata, Frank Wolff, Salvo Randone, Federico Zardi, Mario Lorito Fricano, Nando Cicero, Sannunccio Benelli, Bruno Ukmar
Der damals weltbekannte Bandit Salvatore Giuliano wird am 5. Juli 1950 erschossen. Schon bei der Beweisaufnahme ergeben sich Widersprüche. Im Stil einer dokumentarischen Recherche geht Rosi in seinem Spielfilm diesen Widersprüchen nach, die sich immer mehr ausweiten. Auf diese Weise entsteht ein Bild der Verflechtungen von Politik und organisierter Kriminalität.

Darsteller: Pierfrancesco Favino, Stefano Accorsi, Margherita Buy, Ennio Fantastichini, Ambra Angiolini, Luca Argentero, Michelangelo Tommaso, Serrra Yilmaz
Tafelfreuden sind bei Özpetek häufig Anlass Biographien verwirrender Ereignisse. Diesmal stellt die drogensüchtige Horoskopexpertin in der das homosexuelle Traumpaar Davide/Lorenzo umgebenden illustren heterosexuellen Tischgemeinschaft den „gegenläufigen Saturn“ fest. Unvermittelt erleidet Lorenzo einen Zusammenbruch und die Freunde sind plötzlich mit Fragen nach Leben und Tod konfrontiert.

Darsteller: Fabrizio Bentivoglio, Filippo Scicchitano, Barbara Bobulova, Vinicio Marchioni, Giuseppe Guarino, Prince Chidozie Manujibeya, Arianna Scommegna, Giacomo Ceccarelli, Raffaella Lebboroni, Alessandro Tuzzi
Bruno hat die Nase vom Lehrerberuf voll und sich in ein ruhiges Leben mit Nachhilfestunden und Arbeit als Ghostwriter zurückgezogen. Bis der 15-jährige Luca auf der Bildfläche erscheint: lernschwach, aber energiegeladen und ... Brunos Sohn. Die temporeiche Komödie schlägt Funken aus dem Zusammenprall dieser gegensätzlichen Charaktere. Da kann man den Protagonisten nur wünschen: „Schialla!“, römisch für „Nimm es locker!“.

Darsteller: Marco Giallini, Alessandro Gassman, Laura Morante, Ilaria Spada, Edoardo Pesce, Enrico Oetiker, Giuseppina Cervizzi
„Ist der Junge vielleicht schwul?“ Trotz seiner Arroganz und Selbstgefälligkeit merkt Tommaso, dass sein Sohn sich sonderbar benimmt. Wäre kein Problem, denn man ist ja zähneknirschend tolerant. Doch als der Filius zu erkennen gibt, dass er Priester werden will, ist es mit jedem Verständnis vorbei.
Der Herzchirurg Tommaso sonnt sich im Ansehen, das er wegen seines Erfolges genießt. Er hält sich für liberal, auch wenn er Frau und Tochter vernachlässigt und nur Augen für seinen Stammhalter hat, der Medizin studiert und in Vaters Fußstapfen treten soll. Doch als dieser sich von Gott berufen fühlt und Priester werden will, ist es mit Toleranz und Liberalität vorbei. Er sucht den Kontakt zum eigenwilligen Priester Don Pietro, den er für diese Wandlung verantwortlich macht und versucht ihn als Scharlatan zu „entlarven“. Der jedoch dreht die Verhältnisse um und Tommaso findet sich als dessen Hilfskraft wieder. Und je mehr er zu rebellieren versucht, desto mehr entgleitet ihm sein bisheriges Leben. Eine ironische Komödie über Selbstgefälligkeit, Selbstfindung und Selbstbehauptung. Edoardo Falcone erhielt den italienischen Filmpreis David di Donatello als bester Debutregisseur.

150 Jahre Italien
Darsteller: David Coco, Antonio Catania, Sergio Graziani, Aldo Puglisi, Francesco Guzzo
Anhand in den USA freigegebener staatlicher Dokumente hat Benvenuti die Ereignisse und Vertuschungsversuche des Anschlags der Portella della Ginestra im Mai1947 rekonstruiert. Entstanden ist ein visuell überzeugender Film, der nicht nur kriminelle Verbindungen aufdeckt, sondern auch ein Bild Italiens der Nachkriegszeit zeigt.

Altregisseur Carlo Mazzacurati durchstreift Stadt und Lagune und gibt das Gefühl der Stadt anhand der Geschichten von 6 Venezianern wieder.

Darsteller: Alida Valli, Farley Granger, Massimo Girotti, Heinz Moog, Rina Morelli, Chstian Marquand, Sergio Fantoni
Als Einstimmung zum Weihnachtsfest zeigen wir dieses visuell beeindruckende Meisterwerk Viscontis. Diese Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des italienischen Befreiungskrieges ist im wahrsten Wortsinn ein Historiengemälde. Musik, Kameraführung und Schauspielkunst vereinigen sich zu einem Gesamtkunstwerk, einem Epos über Liebe und Verrat, in dem sich individuelles Schicksal und historischer Entwicklung dramatisch ineinander verschränken. Ein neorealistischer Film mit historischem Thema.

Werkschau: Dino Risi
Darsteller: Giancarlo Giannini, Laura Antonelli, Paola Borboni, Alberto LIonello, Duilio Del Prete, Carla Mancini, Franca Scagnetti, Lino Puglisi
Klamaukhaft geht Dino Risi in sechs Episoden mit dem damals noch tabuisiertem Thema Sex um. Für heutige Verhältnisse eher als spießig wahrgenommen, verhalf der u.a dieser Film Laura Antonelli, der späteren Lebensgefährtin Belmondos, zum Ruf, als „maggiorata“ eine zweite Sophia Loren zu sein.

Darsteller: Claudio Bisio, Giuseppe Battiston, Anita Caprioli, Andrea Bosca, Giovanni Calcagno, Michele De Virgilio, Carlo Giuseppe Gabardini
80er Jahre: „Irrenhäuser“ wurden Kooperativen. Der engagierte Nello versucht mit den Behinderten ein Handwerksunternehmen zu gründen. Optimistische Komödie über menschliche Grenzen und Möglichkeiten.

„Italienische Portraits“ - Dokumentarfilme zu italienischen Themen
Um das Lotterieannahmegeschäft der Schwestern Anna und Maria zeichnet Anna Bucchetti das Portrait der Altstadt Neapels und seiner Bewohner. Denen bleibt nicht viel mehr, als von einer glücklicheren Zukunft zu träumen – und so setzen Anna und Maria die Träume ihrer Kundschaft „wissenschaftlich“ in Zahlenreihen für das Glücksspiel um. Ein Film über Menschen auf der Suche nach dem Glück, die Kraft der Zahlen und eine traditionsreiche italienische Stadt - kunstvoll inschwarz-weißen Bildern fotografiert.

Darsteller: Barnaby Metschurat, Moritz Bleibtreu, Antonella Atilli, Gigi Savoia
Verloren steht sie da, die Familie Amato. Im Jahr 1964 aus Italien ausgewandert, findet sie sich in einem Deutschland wieder, das weder Risotto, Spaghetti oder Pizza kennt. Die Auswahl an Gemüse lässt zu wünschen übrig und die Mutter Rosa, die erst gar nicht nach Deutschland kommen wollte, empfindet die Deutschen nur noch als „Barbaren“.
Als sie gegenüber ihrer Wohnung ein leer stehendes Ladenlokal, eine ehemalige Eisdiele, entdeckt, weiß sie, was zu tun ist. Schnell überzeugt sie die Familie, ihre Landsleute mit italienischer Küche zu versorgen. Schnell finden auch die Deutschen Geschmack an der italienischen Küche und Vater Romano an deutschen Frauen. Als auch noch die beiden Söhne ein Leben jenseits der Pizzeria suchen, wird die Familie im fremden Deutschland vor unerwartete Probleme gestellt.
Bevor Fatih Akin seinen mit dem Goldenen Bären in Berlin ausgezeichneten Film „Gegen die Wand“ über türkischstämmige Deutsche drehte, identifizierte er sich sofort mit dem Drehbuch für „Solino“, das er ursprünglich nur begutachten sollte. 1973 geboren, lebt er selbst den Spagat zwischen zwei Lebenswelten. Seit seiner Kindheit träumte er vom Filmen, so wie einer der beiden jungen Brüder der Familie Amato, Gigi, vom Fotografieren.
So konnte Akin einen Film schaffen, der einen wichtigen Teil aktueller deutsch-italienischer Geschichte beleuchtet.

Mit: Pier Paolo Pasolini, Adrea Carraro
Damit er historische Orte für den Film Das erste Evangelium - Matthäus rekonstruieren kann, reiste Pasolini nach Israel, um die notwendigen Untersuchungen anzustellen. Dies ist ein Rechenschaftsbericht, geschrieben mit der Kamera.

Fünf Highlights aus fünf Jahren „Italienischer Filmclub“ in der Black Box
Darsteller: Marcello Mastroianni, Daniel Auteuil, Stafano Dionisi, Nicoletta Braschi, Joaquim de Almeida, Marthe Keller
Marcello Mastroianni stellt einen alt, fett und müde gewordenen Literaturredakteur im faschistischen Portugal der späten 30er Jahre dar. Ein kommunistischer Student, sein Arzt und die Willkür seiner Zeit lassen den Mann, der täglich mit dem Bild seiner verstorbenen Frau spricht, zu einem stillen kleinen Helden werden.

Darsteller: Marcello Mastroianni, Daniel Auteuil, Stafano Dionisi, Nicoletta Braschi, Joaquim de Almeida, Marthe Keller
Marcello Mastroianni verkörpert in seiner vorletzten Rolle einen alt, fett und müde gewordenen Literaturredakteur im faschistischen Portugal der späten 30er Jahre. Die Bekanntschaft mit einem kommunistischen Studenten, Diskussionen mit seinem Arzt und die Erlebnisse der Willkür seiner Zeit, lassen den einsamen Mann, der jeden Tag dem Bild seiner verstorbenen Frau von seinem Alltag erzählt, zu einem stillen kleinen Helden werden.
Verfilmung nach dem berühmten Buch von Antonio Tabucchi.

Werlschau: Roberto Rossellini
Darsteller: Ingrid Bergmann, Mario Vitale, Renzo Cesana, Mario Sponza
Erzählt wird die Geschichte eines Flüchtlingsmädchens, das in der Ehe mit einem Fischer auf der Vulkaninsel Stromboli Geborgenheit sucht, aber von allen Dorfbewohnern als Fremde angefeindet wird. Das Drama kommt zum Höhepunkt, als alle Bewohner durch den drohenden Vulkanausbruch zusammengedrängt in ihren Booten aufs Meer flüchten müssen. Rossellinis erste Zusammenarbeit mit Ingrid Bergmann. Ihre gemeinsame Affäre erregte seinerzeit Skandal.

Darsteller: Pierfrancesco Favino, Greta Scarano, Claudio Amendola, Alessandro Borghi, Greta Scarano, Giulia Elettra Gorietti
Eine tödlich endende Liebesnacht, ein als „Samurai“ auftretender Pate, ein mit Korruption verbundenes Bauprojekt, Vatikanintrigen und Clan-Rivalitäten. Als sich diese Ereignisse vermischen, wird ein Mafia-Clan aktiv und die Apokalypse beginnt.
In dunklen Bildern fragmentarisch erzählter Thriller über Korruption, organisiertes Verbrechen und Kleinkriminalität, schmutzige politische Verflechtungen und krankhafte Karrieresucht. Der Gesamtüberblick ergibt sich erst am Ende, was den Zuschauer gelegentlich so spannungsgeladen orientierungslos lässt wie die Protagonisten im Film. Ein besonderer Genuss sind die im Stile eines modernen, farbigen „Film Noir“ gehaltene Fotografie und Montage.
Stefano Sollima (ROMANZO CRIMINALE (DER PATE VON ROM)) ist der Sohn von Sergio Sollima, der wegen seiner politkritischen Western und Thriller unter Genrefans hoch angesehen ist. Diese Themen des Genrekino der Siebziger greift SUBURRA auf und erzählt sie als höchst aktuelles und modernes Kino.

Darsteller: Silvio Orlando, Francesca Neri, Gigio Alberti, Marco Marchisi, Claudio Bisio, Antonio Catania, Renato Carpentieri, Antonio Petroncelli
Vier Arbeitslose wollen aus Protest das Wahllokal in Marzamemi besetzen, um ein Zeichen gegen die finsteren Machenschaften eines lokalen Politikers zu setzen. Dabei nehmen sie zufällig die Tochter des Wahlfavoriten und dessen Verlobten als Geisel. Trotz massiven Polizeiaufgebots ziehen mangelnde Entscheidungsfähigkeit und sich widersprechende Interessen die Situation in die Länge – bis in die Nacht des Wahltages. Dieser Film ist bisher nicht in die deutschen Kinos gekommen.

Darsteller: Andrea Di Stefano, Donatella Finocchiaro, Mario Pupella
Angela ist in Ballarò, dem Markt-Viertel Palermos aufgewachsen. Mit zwanzig heiratet sie Saro. Das junge Pärchen schlägt sich mit Drogenhandel und schnellen Geschäften durch. Als sie Masino begegnet, der zum rechten Arm ihres Mannes wird, beginnt sie mit ihm eine leidenschaftliche Affäre.

Filmort: Triest
Darsteller: Barbora Bobulova, Fabrizio Rongione, Gordana Miletic, Luigi Diberti, Vittorio Amandola, Antonio Manzini, Caterina Casini, Lucia Mascino, Chiara Sani, Giulietta Ravel
Am Anfang steht eine Partie Scrabble. Wie sich bei diesem Spiel aus Buchhstaben Worte bilden, die nie zu ganzen Sätzen werden, entwickelt sich das Verhältnis zweier Außenseiter vor dem Hintergrund eines intim gefilmten Triest jenseits touristischer Pfade. Der aus dem Gefängnis entlassene „Er“ und die als Putzfrau arbeitende Studienabbrecherin „Sie“ begegnen sich immer wieder. Doch bleibt es bei mehr oder weniger intensiven Begegnungen, auch wenn eine tiefere Beziehung möglich scheint.

Werkschau: Pier Paolo Pasolini
Darsteller: Silvana Mangano, Massimo Girotti, Andrés José Cruz Soublette, Anne Wiazemsky, Laura Betti, Terence Stamp, Ninetto Davoli
Pasolinis durch Molières TARTÜFFE inspirierte Gesellschaftskritik. Führt Tartüffe als Betrüger jedoch ein Familiengefüge zum Zusammenbruch, indem er gesellschaftliche Verwerflichkeiten ausnutzt, konfrontiert Pasolini eine wohlhabende Familie mit einem gottesgleich schönen Gast, dem alle Familienmitglieder aus eigenem Antrieb verfallen. Als dieser als Projektionsfläche der Befreiung aus eigenen Zwängen plötzlich verschwindet, bricht das Gewebe aus spießbürgerlichen Verhaltensweisen auseinander.

Venedig ohne Venizianer: Dies wird für 2003 prognostiziert, sollte die Umgestaltung Venedigs in eine Mischung aus Freilichtmuseum und Vergnügungspark weiter fortschreiten, wird dies für 2030 prognostiziert. Andreas Pichler geht mit seinem beeindruckend fotografierten Dokumentarfilm dieser Entwicklung nach und zeichnet ein außergewöhnliches Bild Venedigs.